Netzhaut | Makula
Grundlagen
- Anatomie/ Physiologie
- Erkrankungen Makula
- Erkrankungen NH-Peripherie
- Erkrankungen NH-Gefäße
- Diabetes mellitus
Anatomie/ Physiologie
Anatomie/ Physiologie
Wie wichtig sind unsere Netzhaut und die Makula?
Die Netzhaut, auch Retina genannt, übernimmt im Auge die Funktion der Bildaufnahme. Wenn man es mit einem Fotoapparat vergleichen würde, entspräche die Netzhaut dem Film. Sie liegt im Augeninneren dem hinteren Augenabschnitt auf und dient als Projektionsfläche der wahrgenommenen Umwelt-Bilder. Die aufgenommene Information leitet der Sehnerv an das Gehirn weiter, wo die Eindrücke verarbeitet werden.
Der Bereich für das scharfe Sehen ist die Makula. Erst durch diesen Bereich ist es uns möglich, Gesichter deutlich zu erkennen und Schriften zu entziffern. Über die Makula erhalten wir über 80% unserer Umweltinformationen.
MIKROZIRKULATION
Unter Mikrozirkulation versteht man in der Medizin die Durchblutung der kleinsten Blutgefäße. Diese sog. Mikrogefäße haben einen Durchmesser von kleiner als 100 μm (z. B. Kapillaren, Arteriolen und Venolen). Die Mikrozirkulation stellt ein wichtiges Blutreservoir dar. Etwa 74 % des gesamten Blutes im menschlichen Körper befindet sich in diesem System kleinster Gefäße. Es beeinflusst den Blutdruck, fürdert den Wärmeaustausch und transportiert Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen. Im Gegenzug werden Schlacken und Giftstoffe aus den Zellen abtransportiert.
Die Mikrozirkulation ist somit der Teil des Blutkreislaufs, der sich in den kleinsten Blutgefäßen (Blutkapillaren, Arteriolen, Venolen) vollzieht. Allerdings sind auch hier natürliche Grenzen gesetzt, denn die Leistungsfähigkeit der Mikrozirkulation nimmt mit zunehmendem Alter ab.
VASOMOTION = BEWEGUNG DER KLEINEN GEFÄSSE
Wie kommen nun Sauerstoff und Nährstoffe ins Gewebe, in die Zellen?
Das Blut wird zwar vom Herzen durch den Körper gepumpt, jedoch reicht diese Kraft nicht aus, um es bis in die letzte Kapillare zu drücken. Deshalb haben insbesondere die kleinen blutzuführenden Gefäße einen eigenen Pumpmechanismus, auch Vasomotion genannt. Diesem aktiven Prozess auf der arteriellen Seite ist es zu verdanken, dass die Blutkörperchen überhaupt in die engen Kapillaren gelangen können. Die Vasomotion beim Gesunden bedeutet, dass diese Gefäßbewegungen etwa 30 mal in 10 Minuten erfolgen. Mit dem Alter, aber insbesondere auch durch Krankheiten, Lebensstil und Umwelteinflüsse werden diese Bewegungen eingeschränkt. Sie sinken ab bis auf einmal in 10 Minuten. Damit gelangt weniger Blut in die Haargefäße, weniger Nährstoffe und weniger Sauerstoff.
Die Stoffwechselprodukte („Schlacken“) werden wiederum nicht ausreichend aus den Zellen abtransportiert. Es kommt zu Ablagerungen, zu Funktionsstörungen der Zelle. In der Netzhaut sind die sogenannten Drusen hierfür ein Beispiel.
normale Bewegungen ca. 30 x pro 10 Min.
eingeschränkt bis nur noch 1 x pro 10 Min.
Einflüsse auf den Stoffwechsel und Risiken für Netzhaut und Makula
Bevor wir über therapeutische Möglichkeiten von Makulaveränderungen nachdenken, müssen wir uns fragen: Was beeinflusst den Stoffwechsel der Netzhaut und die Makula im Alltag? Welche Risikofaktoren kennen wir?
Nicht jeder Mensch entwickelt im Alter eine AMD. Das Erkrankungsrisiko ist von vielen Faktoren abhängig. Nicht beeinflussbar sind zum Beispiel: Alter, genetische Veranlagung, Geschlecht.
Beeinflussbare Faktoren:
Exposition, Licht von außen, bestimmte Wellenlängen im Tageslicht/ Sonne, ....
- besondere Exposition an Bildschirmen
- privat (Wellenlängen, Intensität, Dauer): Smartphone, iPad, PC, TV, iBook
- beruflich: Industrie-Monitore usw.
- (weitere) Intensivstrahler: Disco, Laserpointer, usw.
Über die Gefäße und deren Funktionalität
- Bluthochdruck
- Elastizität der Gefäße (Vasomotion)
- Durchblutung der Mikrokapillaren
Über das Blut
- Nikotin/Rauchen
- Diabetes mellitus
- falsche Ernährung/ Übergewicht
- Umwelt / Toxine in der Luft, Sauerstoff
- Medikamente, Drogen
Alle diese Faktoren spielen eine Rolle. Und es sollte sich lohnen, darüber nachzudenken. Wie schädlich individuell einzelne Faktoren sind, kann nicht vorausgesagt bzw. im Einzelfall beurteilt werden. Größere Studien vergleichen in Kontrollgruppen meist nur einen Faktor, z.B. Raucher gegen Nichtraucher, Handy-Nutzer gegen Nichtnutzer, usw. Deshalb können die Ratschläge für den Patienten in der Regel nur ganz allgemein gehalten werden.
Es gilt aber: je mehr Risikofaktoren zusammen treffen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass in den nächsten Jahren sich eine AMD entwickeln könnte.
Erkrankungen Makula
Retinopathia centralis serosa (Chorioretinopathia centralis serosa)
Hier handelt es sich um eine Netzhautabhebung am hinteren Augenpol, also direkt in der Makula oder seitlich davon. Die Ursache ist ein Defekt des Pigmentepithels. Dadurch kann Flüssigkeit aus der Aderhaut in die Netzhaut eintreten und so zu einer serösen (flüssigkeitsbedingten) Netzhautabhebung führen. Die Ursache für diese Erkrankung ist unbekannt. Es werden jedoch Glucocorticoide und eine Erhöhung des diastolischen Blutdrucks als mögliche Ursache vermutet. Auch Stress wird als mögliche Ursache in Betracht gezogen. Die meisten Erkrankten sind 20- bis 45-jährige Männer. Mögliche Symptome sind plötzlich auftretende Weitsichtigkeit (Hyperopie), verzerrte Wahrnehmung von Gegenständen (Metamorphosien). Es ist außerdem möglich, dass Patienten den Eindruck beim Sehen haben, alles sei kleiner. Mit Hilfe einer Ophthalmoskopie, eines OCT und einer Fluoreszenzangiographie kann der Augenarzt/ die Augenärztin die Diagnose stellen.
Erkrankungen NH-Peripherie
Netzhautforamen/ Netzhautablösung (Ablatio retinae)
Die Netzhaut besteht aus mehreren Schichten. Dazu gehören auch eine neurosensorische Netzhaut und ein Pigmentepithel. Lösen sich diese, normalerweise eng an einander liegende Schichten, spricht man von einer Netzhautablösung. Dies kann durch ein Loch in der Netzhaut (Foramen) oder durch Veränderungen des Glaskörpers, in dessen Folge dieser an der Netzhaut zieht, entstehen. Weitere Ursachen sind Flüssigkeiten (z. B. Blut), die zwischen die besagten Schichten dringen und Tumore.
Patienten bemerken bei Netzhautablösungen oft Lichtblitze oder einen Schatten, der von der Peripherie nach innen ziehen kann. Entsteht ein Netzhautriss und Blut kann in den Glaskörper eindringen, so wird oft ein Rußregen beschrieben (viele kleine schwarze Pünktchen im Gesichtsfeld, die nach unten sinken).
Einrisse und Löcher in der Netzhaut können mit einem Laser behandelt werden. Dabei wird die Netzhaut um das betroffene Areal wieder angeheftet. Netzhautablösungen müssen operiert werden. Hier gibt es unterschiedliche Verfahren. Oft wird dabei der Glaskörper im Auge vorsichtig entfernt (Vitrektomie), da dieser durch die Anhaftungen an die Netzhaut oft die Ursache darstellt.
Retinopathia Pigmentosa
Hier handelt es sich um eine fortschreitende, erbliche Veränderung der Netzhaut bzw. des Pigmentepithels und der Photorezeptoren. Der Krankheitsbeginn liegt zwischen dem 5. und 30. Lebensjahr. Die Ursache der Retinopathia Pigmentosa ist meist erblich bedingt (spontane Mutation). Patienten klagen über Nachtblindheit, eine langsam fortschreitende bis letztlich röhrenförmige Gesichtsfeldeinengung trotz eines meist noch zentral scharfen Sehens oder erhöhte Empfindlichkeit bei Blendung.
Erkrankungen NH-Gefäße
Fundus hypertonicus & arterioscleroticus
Veränderungen der Gefäße sind sehr häufig durch Bluthochdruck (Hypertonie) und Arteriosklerose bedingt. Die häufigste Ursache retinaler Verschlüsse sind Hypertonie-bedingte Gefäßveränderungen. Da Symptome am Auge erst in fortgeschrittenen Stadien eintreten, ist es von größter Wichtigkeit die GRunderkrankungen früh zu erkennen und zu behandeln. Regelmäßige Untersuchungen des Augenhintergrunds sind hier von großer Wichtigkeit, da Veränderungen der retinalen Gefäße vor dem Auftreten von Symptomen erkennbar sind und das Auge bzw. die Netzhaut die einzige Stelle des Körpers ist, in dem sich Gefäße direkt, nicht invasiv und ohne große diagnostische Geräte beurteilen lassen. Deshalb sind auch für Internisten, Kardiologen und Allgemeinmediziner die Ergebnisse einer Netzhautuntersuchung interessant.
Zentralarterienverschluss
Die Ursachen eines Arterienverschlusses ist meistens in einem sehr kleinen Embolus zu finden, der sich an einer Stelle des Gefäßsystems löst und an einem anderen Ort eine Artiere oder einen Arterienast verschließt. Die Folge eines Gefäßverschlusses ist eine verminderte oder ganz ausbleibender Versorgung des dahinter liegenden Gebiets (Infarkt). Wird die Zentralarterie verschlossen, klagen Patienten in der Regel direkt über eine plötzlich einsetzende Erblindung auf einem Auge. Patienten empfinden es so, als ob plötzlich "das Licht ausgeknipst worden wäre". Auch einen Ast-Verschluss bemerken Patienten. Hier entstehen Gesichtsfeldausfälle oder eine Verschlechterung des Sehvermögens.
Augenärzte können eine Diagnose mithilfe der Ophthalmoskopie, Fluoreszenzangiographie und Perimetrie stellen.
Zentralvenenverschluss
Retinale Venenverschlüsse entstehen durch Störungen der Zirkulation in der Zentralvene oder einem Seitenast. Sie sind nach der diabetischen Retinopathie die zweithäufigste vaskuläre Netzhauterkrankung. Die häufigsten Ursachen für Venenverschlüsse sind Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) und Diabetes. Zur Verhinderung eines Gefäßverschlusses gilt es vor allem, die genannten Grunderkrankungen gut zu behandeln.
Venenverschlüsse entstehen häufig durch eine Komprimierung des Gefäßes an Stellen, an denen sklerotische Arterien benachbarte Venen einengen. Die Patienten bemerken eine Verschlechterung des Sehens meistens nur, wenn die Makula oder der Sehnerv beteiligt sind.
Diabetes mellitus
Diabetische Retinopathie
Die diabetische Retinopathie ist in Industrienationen wie Deutschland die Haupterblindungsursache der 30- bis 60-jährigen Bevölkerung. Etwa 90% der an Diabetes erkrankten Patienten erleiden nach 20 Jahren eine diabetische Retinopathie.
Kennzeichnend für die Erkrankung ist eine Neubildung von Gefäßen. Diese kommen zustande, indem sich die Gefäßwände verdicken und einzelne Zellen absterben. Hier spielt vor allem die Hyperglykämie (zu hoher Blutzuckerspiegel) eine Rolle. In der Folge kommt es zu kapillären Verschlüssen und einer Unterversorgung (Ischämie) der Retina. In der unterversorgten Region der Netzhaut werden nun Wachstumsfaktoren gebildet, die zu Neubildungen von Gefäßen führen. In jedem Stadium der Erkrankung kann es zu einem Zusammenbruch der Blut-Netzhaut-Barriere kommen. Die Folge davon wäre ein Ödem der Makula (siehe Erkrankungen der Makula).
Der Diabetes Mellitus kann zusätzlich zu vielen weiteren Veränderungen und Erkrankungen am Auge führen. Hier wären beispielsweise der Katarakt und der Glaukom zu nennen.
Diagnostik
Frühe Symptome einer Makuladegeneration können sein:
- erhöhtes Lichtbedüfrnis am Tag (z.B. beim Lesen oder Nähen)
- gesteigerte Blendempfindlichkeit (z.B. beim Autofahren im Dunkeln)
- schwächere und blassere Wahrnehmung von Farben
- verzerrtes oder gebogenes Sehen von geraden Linien (z.B. Fugen im Badezimmer)
- unscharfes Sehen in der Mitte des Gesichtsfeldes
Die Beschwerden können individuell sehr unterschiedlich sein. Manchmal ist auch nur ein Auge betroffen.
Der Augenarzt kann Veränderungen in der Netzhautmitte oft bereits schon erkennen, wenn der Patient noch keinerlei Seheinschränkungen bemerkt. Daher ist die Diagnose einer frühen AMD in der Regel ein Zufallsbefund. Eine frühe Diagnose kann für den weiteren Verlauf der Makuladegeneration entscheidend sein.
Wir empfehlen eine Untersuchung Ihrer Augen ab dem 40. Lebensjahr einmal jährlich durch einen Augenarzt.
Prüfung der Seh-Funktion
Die Untersuchung der Sehschärfe (Visus) bleibt die wichtigste Prüfung der Sehfunktionen. Hinzu kommen die verschiedenen Gesichtsfelduntersuchungen, Prüfung von Farben- und Dämerungssehen, der Hell- Dunkel-Adaptation u. a..
Fü die Makula-Diagnostik gewinnt die Mikroperimetrie eine zunehmende Bedeutung. Diese füren wir auch an nicht erkrankten Augen mit verschiedenen Zielstellungen durch.
- Amsler-Test
- MAIA - Mikroperimetrie
- Augenspiegel, "manuell optisch"
- Netzhautfoto und Optomap
- OCT
- FAG - Fluoreszenzangiographie
- OCT-Angiographie
- Gefäßanalyse
Amsler-Test
Amsler-Test - ein Selbsttest
Das Amsler-Gitter oder Amsler-Netz ist in der Augenheilkunde ein einfacher Test, mit dem sich die zentralen Gesichtsfeldbereiche des Auges prüfen lassen. Er wurde von dem Schweizer Augenarzt Marc Amsler entwickelt.
Der Test selbst besteht aus einem etwa 40 × 40 cm großen, quadratischen Rastergitter mit einem Punkt in der Mitte, der während der (einseitigen) Prüfung fixiert werden muss. Das jeweils andere Auge wird mit der flachen Hand abgedeckt. Die Prüfdistanz beträgt ca. 40 - 50 cm.
Erste Veränderungen in der Makula können sich durch Verzerrungen im Gittermuster, Wellensehen, „Löcher im Raster“ oder Krümmungen bemerkbar machen.
MAIA - Mikroperimetrie
MAIA - Mikroperimetrie
Die Mikroperimetrie ermöglicht ein sehr frühes Erkennen sowie die exakte Dokumentation von geringsten Störung der zentralen Sehfunktion. Es ist ein neueres und aufwendiges Verfahren und steht bei uns nur in der Augenklinik zur Verfügung.
Die Untersuchung wird dabei mit jedem Auge separat durchgeführt.
Augenspiegel, "manuell optisch"
Mit dem Augenspiegel, "manuell optisch"
Der Augenhintergrund kann nur untersucht werden, wenn die Ausleuchtung des inneren Auges nahe der Beobachtungsachse des Untersuchers liegt. Dies wurde erst mit dem Augenspiegel möglich, den der Potsdamer Physiologe und Physiker Hermann von Helmholtz 1850 erstand. Insbesondere Albrecht von Graefe griff diese Möglichkeit auf und konnte so zahlreiche Netzhautveränderungen beschreiben.
Neben der Augenspiegeluntersuchung gibt es noch andere manuell-optische Untersuchungen.
Netzhautfoto und Optomap
Netzhautfoto und Optomap
Bildgebende Verfahren und Laservermessung
Neben der allgemeinen augenäztlichen Diagnostik der Netzhaut, der direkten Betrachtung der Netzhaut durch den Augenarzt, gibt es heute eine Reihe von Verfahren, die eine quasi Lebendmikroskopie der Netzhaut gestatten. Die Fundusfotografie der Netzhaut ist heute eine bewährte Technologie, mit der wir digitale Fotos von dem Hintergrund Ihrer Augen machen können. Mit Hilfe dieser Bilder können Veränderungen, die das Sehen beeinträchtigen können, frühzeitig erkannt und dokumentiert werden. Dadurch ist eine genaue Diagnose und Überwachung zahlreicher Augenerkrankungen besser möglich.
Veränderungen der Netzhaut können auch zur Erblindung führen, darum sollte sich jeder Patient, wenn möglich, regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen unterziehen. Abhängig von Krankheitsform, Verlauf und Hinweisen auf vorkommende Augenerkrankungen in der Familie kann der Augenarzt ggf. weitere Diagnostik veranlassen bzw. die beste Form der Behandlung bestimmen.
Vorteile der digitalen Netzhautanalyse
Die Bilder sind sofort verfügbar, erlauben eine schnelle Diagnose und eine angemessene individuelle Behandlung. Noch während der Untersuchung können wir Ihnen die Bilder zeigen und erklären, so dass Entscheidungen für das weitere Vorgehen schnell getroffen werden können. Ein digitales Farbfoto Ihrer Netzhaut gibt Ihnen besondere Sicherheit bei der Gesundheitsvorsorge. Darum sollten auch Patienten mit gesunden Augen regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Eine digitale Fundusfotografie durchführen zu lassen, hilft sehr oft, beginnende Krankheiten in ihrem Anfangsstadium zu erkennen.
Die Optomap ® Netzhautuntersuchung - Warum Optomap?
- Optomap ist ein digitales Ultra-Weitwinkel-Netzhaut-Bildgebungssystem.
- Es erfasst mehr als 80 % der Netzhaut in einem Panoramabild.
- Mit herkömmlichen Methoden werden nur 10 -15 % der Netzhaut in einer einzigen Aufnahme dargestellt.
- Mit unterschiedlichen Wellenlängen können Veränderungen in unterschiedlicher Tiefe dargestellt werden.
- Die Untersuchung
- geht schnell und ist vollkommen schmerzfrei.
- kommt ohne Berührung des Auges aus.
- bietet eine bessere Detailerkennbarkeit.
- ist für Patienten jeden Alters geeignet.
- erfolgt ohne Pupillenerweiterung (keine Wartezeit).
- ist auch bei Trübungen von Hornhaut/Linse möglich. - Nach der Untersuchung gibt es keine Sehbeeinträchtigung, d.h. Sie können sofort danach wieder Auto fahren, an Ihren Arbeitsplatz zurückkehren etc.
- Die Aufnahmen liegen dem Arzt sofort als digitales Foto zur Besprechung mit Ihnen vor und können gespeichert werden.
OCT
OCT
Mit der Optischen Kohärenztomographie wird ein mikroskopisches Schnittbild durch Makula und Netzhaut gelegt. Auch wird der angrenzende Glaskörper dargestellt.
OCT der Makula
FAG - Fluoreszenzangiographie
FAG - Fluoreszenzangiographie
Bei der klassischen Fluoreszenzangiographie (FAG) wird ein Farbstoff in die Vene gespritzt, um die Netzhautgefäße und deren Veränderungen sichtbar zu machen.
OCT-Angiographie
OCT-Angiographie
Dieses neue nicht-invasive Verfahren ermöglicht eine differenzierte und dreidimensionale Darstellung der retinalen Gefäße, zeigt den Blutfluss in den Mikrokapillaren und kann damit zum Teil eine Fluoreszenzangiographie ersetzen.
Die OCT-Angiographie bringt oft wertvolle Zusatzinformationen.
Gefäßanalyse
Gefäßanalyse
Mit der retinalen Gefäßanalyse werden die Gefäßdurchmesser in der Netzhaut bestimmt und zueinander ins Verhältnis gesetzt sowie die Gefäßelastizität beurteilt. Da die Netzhaut die einzige Stelle im Körper ist, wo kleine Blutgefäße direkt sichtbar sind, können so Rückschlüsse auf die gesamte Gefäßsituation im Körper somit auch auf ein Herz-Kreislauf-Risiko gezogen werden.
Behandlungsmöglichkeiten
- AMD
- Diabetes mellitus
- NH-Formen und -Ablösungen
- Gefäßerkrankungen
- Zusätzliche: NEM, SMT, Filtergläser
AMD
AMD
Therapieoptionen
1. LASERBEHANDLUNGEN
Bei den bekannten Photo- oder Laserkoagulationen der Netzhaut werden für die verschiedenen Zielstellungen Laserherde auf der Netzhaut, mit dem Ziel Vernarbungsherde zu schaffen, appliziert. Insbesondere für den Makulabereich kommen andere Laserbehandlungen in Betracht:
Bei der Mikropulslasertherapie (MPLT) werden in einer Serie von extrem kurzen Laser-„Schüssen“, das heißt einer Serie von Einzelimpulsen und unterschwelliger („subthreshold“) Energie die erkrankten Netzhautareale stimuliert. Dabei wird im Gegensatz zur Laserkoagulation das Gewebe wiederholt gering erwärmt ohne die Koagulationsschwelle zu überschreiten.
© OD-OS GmbH
Einen thermischen Effekt auf tiefe Netzhautschichten sehen wir vor allem bei der Photothermischen Stimulation (PTS). Seit dem Frühjahr 2024 untersuchen wir zusammen mit der Medizinischen Hochschule Hannover und der Uni Lübeck eine neue Behandlungsmöglichkeit von Frühformen der trockenen AMD (altersbedingte Makuladegeneration). In dieser multizentrischen MacuTherm-Studie wollen wir die bisher schon positiven Ergebnisse in die klinische Anwendung übertragen.
Für diese (kostenfreie) Studie suchen wir noch geeignete Patienten. Fragen Sie bitte Ihren Augenarzt/Ihre Augenärztin, wenn Sie Interesse haben.
Mehr Informationen finden Sie auch auf der Webseite www.macutherm.de.
Die Studie wird offiziell über die Ethikkommissionen der drei Bundesländer begleitet.
Für diese MPLT-Mikropulslaserbehandlung, die PTS und die MacuTherm-Studie nutzen wir die Möglichkeiten des navigierten NAVILAS-Laser:
Der Netzhautlaser NAVILAS® 577s in der Augenklinik: Beim NAVILAS erfolgt die Behandlung navigiert auf Grundlage eines vorgeplanten Behandlungsplans. Externe Diagnostikbilder (Foto Optomap, FAG, u.a.) können importiert und zur Planung verwendet werden. So ist eine präzisere Behandlung des betroffenen Gewebes möglich.
Die Laserbehandlung an sich erfolgt nur an den vorgeplanten Stellen, besonders sensible Bereiche können zusätzlich durch die Verwendung sog. Sicherheitszonen geschützt werden.
Neben der konventionellen Lasertherapie kann am NAVILAS die gewebeschonende, unterschwellige Mikrosekundenpulsbehandlung durchgeführt werden, welche keine sichtbaren Effekte auf der Netzhaut verursacht.
Durch den digitalen Behandlungsablauf ist die exakte Dokumentation der Behandlung in Echtzeit möglich. Für mehr Patientenkomfort können die Behandlungen berührungsfrei ohne Kontaktglas und blendungsfrei unter Infrarotlicht durchgeführt werden.
2. INTRAVITREALE INJEKTION (IVOM)
Die nachhaltigsten Erfolge bei der feuchten AMD erreichen wir mit einer medikamentösen Therapie, bei welcher der Wirkstoff direkt in das betroffene Auge injiziert wird (Intravitreale Injektion, IVOM).
Die VEGF-Hemmer blockieren die Wachstumsfaktoren, die für Gefäßwucherungen in der Netzhaut verantwortlich sind. Durch wiederholte Behandlungen kann das Fortschreiten der Makuladegeneration gemindert bzw. aufgehalten werden. Oft wird das Sehvermögen durch die Behandlung sogar wieder verbessert. Die Behandlungsserien müssen meist über einen langen Zeitraum fortgeführt werden.
Es können aber auch Lasertherapie mit IVOM kombiniert werden.
Makulaödem unbehandelt
Makulaödem behandelt nach IVOM
3. KOMBINATIONSTHERAPIE IVOM UND MPLT
Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass der Injektionsbedarf bei der IVOM-Therapie reduziert werden kann, wenn die Injektionstherapie mit einer MPLT kombiniert wird.
In der CAVNAV-Studie (Euretina-Kongress 2016) wurde der NAVILAS-Laser verwendet. Untersucht wurden Patienten mit diabetischem Makulaödem (DMÖ). „ [...] Zwei Drittel der Patienten waren stabil im Visus ohne weitere Anti-VEGF-Gabe. [...]“ Diese Ergebnisse bei Diabetes mellitus in dieser Studie sind nicht ohne weiteres auf andere Makulaödeme, wie die feuchte AMD, zu übertragen.
© OD-OS GmbH
4. VALEDA PHOTO-BIOMODULATION (PBM)
Valeda steht ab November 2024 in unserer Klinik für geeignete Patienten zur Verfügung. Termine für eine Voruntersuchung („VU AMD“) bitte über
www.macutherm.de erfragen.
Nach einigen ersten Voruntersuchungen können wir Ihnen ein geeignetes Verfahren empfehlen.
Die Photobiomodulation beeinflusst Schlüsselprozesse bei der Entwicklung der AMD:
- den oxidativen Stress,
- die mitochondriale Dysfunktion,
- die Komplementdysregulation.
Folge sind günstige Effekte auf die Gewebeanatomie und die Sehfunktion. Es werden 9 Bestrahlungen innerhalb von 3-4 Wochen mit definierten, drei unterschiedlichen Wellenlängen vorgenommen:
- bei 590 nm wird die VEGF-Ausschüttung gehemmt, der Abbau von Ablagerungen von Zellgewebe wird unterstützt,
- bei 670 nm werden Zellverlust und Entzündungen gehemmt,
- bei 850 nm wird der Metabolismus insgesamt stimuliert.
Durch diese verschiedenen energetischen Wirkungen können Netzhautveränderungen, die auf eine sich entwickelnde oder bereits begonnene trockene AMD (altersbedingte Makuladegeneration) hinweisen, stoppen oder die Entwicklung verlangsamen. Sehfunktionen können sogar durch die Vitalisierung der gesunden Netzhautzellen verbessert werden.
Für die Behandlung der trockenen AMD mittels Photobiomodulation hat Valeda speziell dieses Gerät entwickelt. Das Verfahren ist neu. Zahlreiche Studien belegen bereits die Wirksamkeit. Mit dieser Behandlungsstrategie ergänzen wir unser Behandlungsspektrum für die Frühformen der trockenen AMD. (siehe auch MacuTherm, PTS und MPLT mit dem Navilas)
© freundlicherweise von VALEDA zur Verfügung gestellt
Das Verfahren ist schmerzfrei. Nebenwirkungen bzw. Komplikationen sind nicht bekannt.
Es soll jedoch nicht verwendet werden bei Patienten, bei denen Reaktionen auf Lichteinwirkung bekannt sind oder eine Vorgeschichte mit lichtbedingten Störungen des Zentralnervensystems (Epilepsie, Migräne, …) haben. Außerdem sollte im Behandlungszeitraum keine Therapie mit photosensibilisierenden Medikamenten erfolgen.
Die Photobiomodulation ist ein nicht-invasives Verfahren. Für das Verfahren/Gerät erhielt Lumithera bereits 2018 in der EU ein CE-Zeichen. Die begleitenden Untersuchungen dienen der Diagnosesicherung, der Verlaufskontrolle und damit der Qualitätssicherung.
oben: Drusen unbehandelt, unten: Drusen nach Valeda Photo-Biomodulation © Optos, Inc.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus
Besonders Menschen, die an der Zuckerkrankheit (Diabetes) leiden, sind dem erhöhten Risiko ausgesetzt, auch an den Augen zu erkranken. So kann u. a. eine diabetische Retinopathie, eine der größten Ursachen für Erblindung, auftreten.
Zusätzliche: NEM, SMT, Filtergläser
Wie kann der Patient selbst Einfluss nehmen?
Ganz allgemein gilt:
- schädliche Strahlungen möglichst vermeiden bzw. auf ein geringes Maß reduzieren
- Brillen mit speziellen Filtergläsern zur Reduzierung der Licht-Strahlenbelastung
- Reduzieren der "Bildschirm-Arbeitszeit" am PC sowie an Handgeräten (Verschiedene Geräte geben auf Wunsch bereits die tägliche bzw. wöchentliche Bildschirmzeit automatisch an.)
- kontrolliertes Reduzieren von schädlichen Einflüssen, die über den Stoffwechsel im weitesten Sinne wirken können
- absolutes Rauchverbot
- Kontrolle von Blutdruck und Stoffwechsel - Hier sollten gezielt Untersuchungen von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen im Blut erfolgen. Auch Darmsanierungen können zur „Entgiftung“ des Körpers sinnvoll sein.
- Menge und Qualität des aufgenommen Trinkwassers (Entgiftungsfunktion)
- Erfassen und Reduzieren der individuellen Umwelt-Belastung
- Verbesserung der Mikrozirkulation (z. B. BEMER Physikalische Therapie)
- gesunde Ernährung (weitere Infos finden Sie auf folgender Website: www.pro-retina.de)
Strategische Optionen im Überblick
(am Bsp. einer weichen Druse)
Mit speziellen Filtergläsern kann in Abhängigkeit vom individuellen Befund sowohl eine Visus- und/oder Kontraststeigerung als auch eine Schutzfunktion für die Makula erzielt werden.
Preis/Leistung
Eine medizinische Leistung stellt meistens eine "Problemlösung" dar. Lassen Sie sich zunächst zu Ihrem Problem untersuchen und beraten sowie mit uns gemeinsam eine Lösung suchen. Es gibt oft nicht nur einen Weg.
Die Gesamtkosten können sich zusammensetzen aus:
- augenärztlicher Diagnostik
- „allgemeinmedizinischer“ Diagnostik und ggf. Behandlung
- Laser- und/oder IVOM-Behandlungen
- BEMER-Therapie
- Sauerstofftherapie (SMT, Oxyvenierung)
- „Stoffwechselbeeinflussung“
Forschung
Seit 2019 befassen wir uns an der Klinik auch von wissenschaftlicher Seite vermehrt mit Fragen der AMD. Wir prüfen sowohl kritisch die bei uns neu eingeführten diagnostischen Verfahren, wie Mikroperimetrie "maia" und die OCT-Angiographie mit dem Heidelberger Spectralis, als auch die Möglichkeiten der MikroPulsLaserTherapie mit dem Iridex-Laser und dem NAVILAS.
Grundlegende Überlegungen betreffen auch die stärkere Anwendung der BEMER-Therapie.
▲ Mikroperimetrie
▲ Optomap-Autofluoreszenz & OCT-Angiographie
NAVILAS - navigierte Lasertherapie
Mit dem NAVILAS-Laser können Behandlungen digital und halbautomatisch navigierend vorgenommen werden, auch Mikropulslasertherapien. Technik und Verfahren sind seit 2019 in der Klinik im Einsatz.